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Vom Studium und der akademischen Welt …
An der Universität Stuttgart studierte ich Energieübertragung und Hochspannungs-technik. Nach meinem Diplom bekam ich von Professor Welfonder das Angebot für eine wissenschaftliche Arbeit am Institut für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen. Fachgebiets-übergreifend zu Maschinenbau, Elektrotechnik sowie der Regelungs- und Systemtechnik entstand hieraus ein komplexes Netzdynamikmodell des Westeuropäischen Verbundnetzes. Alle wesentlichen Kraftwerksblöcke und Hochspannungsleitungen von Dänemark bis Spanien, Sizilien und Griechenland waren hierin abgebildet. Mit dem Zusammenschluss weiterer Netze nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, der zunehmenden Nutzung von Wind- und Sonnenenergie und nicht zuletzt der Energiewende hat diese Vorgehensweise bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren.
… in die Industrie
1986 wechselte ich von der Universität in die Industrie. In der Siemens Niederlassung Stuttgart begann ich als Systemberater für Netzleittechnik. Hier, an der Schnittstelle von Vertrieb, Projektierung und Service lernte ich eine bedeutende Lektion: „der Kunde ist die wichtigste Person in unserem Unternehmen – denn er bezahlt unsere Gehälter“. Ich orientierte mich stets am Kundeninteresse. Manchmal sogar gegen meinen eigenen Arbeitgeber.
Während der Projektierung von Netzleitstellen der Wasserversorgung bekam meine Abteilung den Auftrag zur Realisierung von FIS - einem Informationssystem für den Flughafen Stuttgart. Dieser Auftrag war der Wendepunkt in meiner Berufslaufbahn. Und bis heute bin ich diesem Flughafen geschäftlich und persönlich eng verbunden.
und zu den Flughäfen dieser Welt
FIS würde man heute als ein Airport Management System bezeichnen. Im Laufe der Jahre wurde dieses System um zahlreiche Subsysteme und Schnittstellen erweitert. Aber auch die nachfolgenden Systeme AMS und FIDS wurden unter meiner aktiven Beteiligung entworfen und realisiert. Mein persönlicher Höhepunkt war ein Beitrag im Rahmen des Förderprojektes TAMS (Total Airport Management Suite). Hier entstanden zum ersten Mal umfassende Konzepte für eine Integration aller Verkehrsprozesse vom Flugbetrieb bis zum Turnaround am Boden.
Im Zuge von TAMS wechselte ich von Stuttgart nach Konstanz zur heutigen Siemens Logistics GmbH. Siemens Logistics ist ein Lieferant und Systemintegrator von Gepäckanlagen an Flughäfen weltweit. An großen Umsteigeflughäfen wie Dubai International (DXB) ist die rechtzeitige Bereitstellung von Passagiergepäck für den Weiterflug eine tägliche Herausforderung. Insbesondere weil die Gepäckanlage ja nur ein Glied in der Prozesskette von den ankommenden Flügen bis zum Abflug ist. Vor meinem Ruhestand arbeitete ich an einer verbesserten Planung und Vorhersage der hieran beteiligten Geschäftsprozesse. Erwartet wurde hiervon eine deutliche Steigerung der Servicequalität sowie eine Reduktion von Fehlleitungskosten. Ein Nachweis der Machbarkeit konnte bereits erfolgreich im Dubai demonstriert werden.
Ein geeintes Europa ist mir sehr wichtig
Seit 40 Jahren bin ich Mitglied der Energietechnischen Gesellschaft im Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnologie (VDE) sowie ein Life Member des IEEE. Meine Generation ist die Erste, die in Europa in Frieden und Freiheit leben durfte. Daher trete ich für die Ideen und Ziele der Europäischen Union ein. Besonders am Herzen liegen mir positive interkulturelle Beziehungen und Zusammenarbeit. Aus diesem Grund unterstütze ich aktiv Adolesco. Diese Organisation vermittelt Jugendaustausche und ermöglicht so zahlreiche Begegnungen von jungen Menschen in Europa und in der Welt.
Foto: Lufthansa AG
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